„Neulich durfte Jacob mal wieder
Mittagskind sein. Zielstrebig steuerte ich auf den Eingang des Kinderhauses cocolores in
der Dresdner Neustadt zu, als Gekicher und Murmeln aus der hinteren Ecke des
Gartens zu mir drangen. Eine kleine Gruppe Schlafverweigerer hatte sich mit ihrem
Betreuer im Weiden-Wigwam verschanzt und lauschte einem der
Geschichten-Eintöpfe, in den jedes Kind seine spezielle Zutat hineinwirft. Ja, kindliche
Selbstkonstruktion der individuellen Wirklichkeit wird hier unbedingt anerkannt und
wertgeschätzt. Das bedeutet für mich, dass ich jetzt erstmal dableibe, aber das macht
nichts, auch wir Eltern fühlen uns hier wohl.
Unsere
Kinder werden als gleichwertige und selbstbestimmte Menschen wahr- und ernst genommen.
Die Betreuer sehen ihre
Arbeit mehr im Begleiten, Ermöglichen und Anregen als im gerichteten Erziehen zu etwas. Dadurch ist es einfacher, eine stabile Bindung zwischen Betreuer und Kind zu erleben. Dies wird als Voraussetzung jeglicher pädagogischer Arbeit im
Kinderhaus gesehen. Diese Bindung, ein soziales Miteinander und die Verbundenheit mit der Natur, sind Grundpfeiler, aus denen ein Rahmen erwächst. So wie alles wächst in der Eltern- und Mitarbeiterinitiative, wobei alle mitwirken. Beispielsweise beim Weiden-Wigwam, indem sich die Kinder verschanzt hatten: Bei dessen Errichtung war auch ich dabei.“
Was Kinderhausmutter Cornelia Liedert hier erzählt ist Normalität im cocolores. Wer mehr über den Alltag der fast 100 Mädchen und Jungen im Öko-Kinderhaus erfahren möchte, ist herzlich eingeladen zur Veranstaltungsreihe „
Pädagogik, die anders ist“ am 2. August, 19.30 Uhr, in die Holzhofgasse 17. Bereits ab 18.00 Uhr können die Räumlichkeiten des
Kinderhauses und das wahrhaft ausgezeichnete Außengelände - Preis für den schönsten Kinder-Garten in Dresden! - besichtigt werden.
Eintritt ist frei,
Spenden sind willkommen.
Anmeldung ist
erbeten unter:
Zentrum für
Historische und Zeitgemäße Reformpädagogik Dresden e. V.
Tel.: 0351-21303108
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